Das Hamsterrad-Syndrom: 8 Gründe, warum wir das Gefühl haben, auf der Stelle zu treten
Aktualisiert: 10. Juli
Das Hamsterrad-Syndrom ist ein Zustand von Unzufriedenheit und Frustration, der viele Menschen betrifft. Menschen, die sich in einem Hamsterrad befinden, haben oft das Gefühl, in einem endlosen Kreislauf gefangen zu sein, aus dem sie nicht ausbrechen können. Damit verbunden ist das Gefühl, alles zu geben und doch auf der Stelle zu treten. Das Gefühl, nach einem anstrengenden Tag nach Hause zu kommen und doch nichts Erstrebenswertes erreicht zu haben. Warum haben wir so oft das Gefühl, auf der Stelle zu treten?
1. Mangelnde Entspannung des Gehirns im Hamsterrad-Syndrom:
Das Gehirn benötigt Phasen der Entspannung, wie Ruhephasen und Schlafphasen, um sich zu regenerieren und das Hamsterrad-Syndrom zu überwinden. So kann es auch wieder in den produktiven Zustand gelangen, auch bekannt als Flow-Zustand. Oftmals ist das Gehirn durch komplexe Denkvorgänge mit hoher elektrischer Aktivität überlastet – auch als schnelle Beta-Wellen bekannt. Geprägt durch ständige Erreichbarkeit, Hang zum Perfektionismus, Erfolgsdruck, soziale Erwünschtheit. Langfristig kann dies zu anhaltendem Stress (Distress), innerlicher Unruhe und Angst führen.
2. Angst vor Veränderung:
Veränderungen erfordern Mut und Energie. Wenn jedoch zu viel Energie durch komplexe Stressgedanken verbraucht wird, bleibt weniger, um Veränderungen anzugehen oder aus dem Hamsterrad auszusteigen. Um in eine selbstfürsorgliche Haltung zu kommen, braucht es zunächst wieder den Modus der Achtsamkeit, der es überhaupt zulässt, darüber nachzudenken, was wir jetzt eigentlich brauchen.
3. Starre Routinen und Perspektivlosigkeit:
Wenn die Energie für Veränderungen fehlt, schleichen sich destruktive Routinen ein, die als „grau“ und „öde“ erlebt werden. Es ist leichter, in einer unangenehmen Situation zu verharren, als ein Vielfaches an Energie aufzubringen, um sich auf eine andere Ebene zu entwickeln. Der Blick für die eigene Perspektive bleibt versperrt, weil das Gehirn im Dauerstress überlastet ist.
4. Starker Wunsch nach externer Wertschätzung:
Sind wir mit uns selbst unzufrieden und kennen den Sinn hinter unserer Tätigkeit und Mühe nicht, wünschen wir uns wenigstens ein „Danke“ – also die Wertschätzung von außen. Leider ist dies eine sehr persönliche Erwartung, auf die wir keinen direkten Einfluss haben. So begeben wir uns in eine Abhängigkeitssituation für unsere persönliche Zufriedenheit.
5. Leben in Erwartungen:
Anstatt selbst neue Erfahrungen zu machen, welche die eigenen Situationen und Gefühle anders interpretieren lassen, verharren Menschen in Träumen und Erwartungen. Das ständige Leben in Erwartungen wird insbesondere durch die leicht zugänglichen sozialen Medien beeinflusst. Diese sind geprägt von vordefinierten Maßstäben für Erfolg und Glück. Neben der hohen Wahrscheinlichkeit, dass diese Fiktionen nicht authentisch sind, müssen sie auch nicht mit dem individuellen „Kern“ übereinstimmen. Wir entfernen uns von uns Selbst und verharren in einem „Leben der Erwartungen“. Der ständige Druck, diese Erwartungen zu erfüllen, führt zu Stress, Enttäuschung und Unzufriedenheit. Das Gefühl auf der Stelle zu treten wird verstärkt.
6. Ständiger Vergleich:
Durch das „Leben in Erwartungen“ kennen wir unsere eigenen Maßstäbe und Ziele nicht. Der Vergleich mit externem wird wichtig für die eigene Auf- oder Abwertung. Die Fokussierung auf das eigene Selbst verwässert weiter und kann das Gefühl von Stillstand und Unzufriedenheit verstärken.
7. Schwache Selbstreflexion und fehlender Kontakt zu uns selbst:
Kennen wir uns, unsere positiven als auch negativen Glaubenssätze können wir verstehen, wer wir sind. Wir verstehen unsere Identität. Wenn wir zu wenig mit uns selbst in Kontakt sind, können wir unsere eigenen Bedürfnisse aus den Augen verlieren. Ziele und Sinn, welche uns eine klare Orientierung geben, können nicht definiert werden.
8. Keine Kompetenz, die eigenen Emotionen zu deuten:
Emotionen geben uns Relevanz. Sie helfen uns, relevante von irrelevanten Ereignissen zu unterscheiden. Sie zeigen an, wo Handlungsbedarf besteht. Wenn wir unsere Identität kennen, können wir unsere Emotionen selbstführsorglich interpretieren und entsprechende Handlungen und Veränderungen einleiten. Fühlen wir uns unseren Emotionen ausgeliefert, führt dies zu Angst und Unzufriedenheit.
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